First Light - GM2000 und APM40/480 im spektroskopischen Praxistest

First Light hieß es im Sommer 2013 für den neuen APM 40/480 Apochromaten und die GM2000 von 10Micron. Auf der massiven Montierung sollten in Zukunft parallele Aufnahmen von Spektren und Umgebungsbildern der untersuchten Objekte möglich sein. Als erstes Objekt - obwohl nicht ganz der Brennweite angemessen nahm ich M57 aufs Korn.

First Light: M57 LRGB mit SBIG ST8300M am APM 40/480 auf GM2000 QCI

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GM2000 QCI von 10Micron

Die Italiener bauen die GoTo fähigen und äßerst stabilen deutschen Montierungen praktisch als Nebengeschäft zum Bau von Industrierobotern. Zusammen mit dem schweren Centaurus Stativ steht eine schwingungsarme, transportable und auch zum Auffinden dunklerer Himmelsobjekte praktische "Antriebstechnik" zur Verfügung, die weit mehr tragen und leisten kann, als "nur" das C8 im spektrographischen Einsatz. So bieten sich auch neue Astrofotographische Möglichkeiten, die es in im amateurastronomischen Betrieb vom Garten und vom nahegelegenen Taunus aus auszuschöpfen gilt.

Praxiseinsatz der neuen Montierung und des C8 (schwarz, links) sowie des neuen Apochromaten (weiss, rechts) im Paralleleinsatz.

Besonders bewährt hat sich schon jetzt die Handsteuerbox, die es einem auch getrennt vom Computer erlaubt, mit verschiedenen Navigationsm¨glichkeiten zu hantieren und eine präzises Guiding mit Eichung auf mehrere Sterne, selbst ohne direkte Sicht auf den Himmelsnordpol, ermöglicht. In der neuen HPS (High Precision) Variante begeistert 10 Micron über optische Absolutencoder sogar mit einem völlig orientierungsstabilen System, welches selbst bei Verstellungen per Hand seine Position nicht verliert. Hätte ich nicht zufällig eine der wenigen gebraucht auf dem Markt verfü,gbaren Geräte erstehen können - Ich hätte mich vermutlich für die GM1000 HPS entschieden. So jedoch wurde es die etwas stabilere GM2000 QCI, die zwar nicht über diese neue Technik verfügt, dafür jedoch eine höhere Tragkraft und die Möglichkeit der Zerlegung in mehrere Einzelteile aufweist und damit einen leichteren Transport verspricht ("Ultraport").

APM 40/480

Parallel zum C8 verwende ich mit dem APM 40/480 einen kleinen Apochromaten, der mit der kurzen Brennweite das spektroskopierten Objekt zeitgleich auf den Chip der SBIG STM8300M bannt. Mit seinem chromatisch korrigierten (jedoch chinesischen) dreilinsigen Obkjektiv stellte ich beim First Light kaum chromatische Fehler fest. Jedoch macht die kurze Brennweite des Objektivs den Einsatz eines Flatteners in Fokusnähe notwendig, der sorgfältig justiert werden muss. Da beim Einsatz der SBIG ST8300M recht kleine Pixel zur Verfügung stehen, ist die bei uns übliche Seeinggrenze durchaus auch mit den 480mm Brennweite schnell erreicht und im Bezug auf die Auflösung ein durchaus kleiner finanzieller Aufwand möglich.

Schnell mag man sich in diesem Zusammenhang die geradezu philosopische Fragestellung stellen, welchen Sinn dann überhaupt noch größere Geräte machen würden. Die Antwort ist jedoch "Geschwindigkeit.". Vergrößert man Öffnung und Brennweite im gleichen Verh&aum;ltnis und behält dabei die Pixelgröße bei, so verteilt sich das durch die größere Öffnung gewonnene Licht im gleichen Maße auf mehr Pixel. Man gewönne also an Auflösung, gäbe es da nicht die Seeinggrenze. Nicht so jedoch, passt man auch noch die Pixelgröße im gleichen Maße an. Dann steht eben doch mehr Licht für "tiefere&auot; oder "schnellere" Aufnahmen zur Verfügung. Im Moment jedenfalls, sollte der APM jedoch noch ausreichend sein ;-)




Copyright 2013 Sebastian Hess